Qualifikation - Der Ausbildungsgang PDF

 

 

Hier geben wir Ihnen einen Überblick über den zeitlichen Ablauf der Maßnahme "Die Obstler - Kulturlandschaftsfüher":

 

2009: Ausschreibungs-, Konzeptions- und Planungsphase:

  • 1. Vorgehen
  • 2. Ausschreibung des Weiterbildungsangebots

2010: Weiterbildungs- und Umsetzungsphase

  • 3. Weiterbildungsphase  mit Prüfung: von Januar bis Oktober 2010
  • 4. Zwischenbilanz der Weiterbildung mit LandArt-Aktion am 17.07.2010
  • 5. Auszeichnung der ersten Obstler mit Tanja Gönner, Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, Vorsitzende der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg am 03.11.2010:
  • 6. erste Schnupperangebote für die Bevölkerung und Gäste des LIFE+Projekts ab 11.2010:
  • 7. Gründung eines "Obstler-Vereins" bis voraussichtlich Ende 2010

2011: Attraktive Angebote, Events- und Mitmachaktionen der Obstler

 

1. Vorgehen in 2009

Im Frühjahr 2009 beauftragte die Stiftung Naturschutzfonds das Büro Ostarhild Kommunikation vertreten durch Herrn Ulrich Ostarhild für die

  • Konzeption unter Information und Beteiligung regionaler Akteure im Naturschutz und Tourismus sowie ausgewählten LIFE-Projektpartnern,
  • Umsetzung der Etablierung der Ausbildung in Zusammenarbeit mit regionalen Bildungsträgern und qualifizierten Fachreferenten und
  • Marketing für die Streuobstmultiplikatoren mit LIFE-Projektträgern, regionalen Bildungsträgern, beteiligten Institutionen und Nutznießern in der LIFE-Gebietskulisse.

Für die begleitende Prozess- und Outputevaluierung zur Ausbildung der „Streuobstmulti­plikatoren" und zu den Angeboten (Führungen, Workshops oder Mitmach-Aktionen 2010-2012 in der Vogelschutz Gebietskulisse) wurde das Institut für Sozialforschung und Organisationsberatung, Frau Dr. Reck-Hog von der Stiftung Naturschutzfonds im Frühjahr 2009 beauftragt.

 

Drei Projektworkshops wurden

  • am 01.07.2009 in der Evangelischen Akademie Bad Boll,
  • am 20.07.2009 im Farrenstall in Hattenhofen
  • am 30.07.2009 im Freilichtmuseum Beuren durchgeführt,

um mit regionalen Akteuren, deren Wissen, Know How und Engagement ein regionalspezifisches Ausbildungskonzept zu erstellen. Am 23.09.2009 wurde ein Treffen mit den potentiellen Ausbildungsträgern bei der Stiftung ermöglicht und im Oktober fand der erste Referenten-Workshop in der Volkshochschule Esslingen statt. Seit Herbst 2009 wurde statt dem bisherigen Arbeitstitel "Streuobstmultiplikatoren" der Name "Die Obstler – Kulturlandschaftsführer Streuobstwiesen Albvorland und Mittleres Remstal" geführt. Für das konkrete Lehrgangsmanagement wurden die Volkshochschulen Esslingen und Göppingen sowie Cosmopolitan Services von der Stiftung Naturschutzfonds beauftragt. Die Modellweiterbildung wird von Januar bis Oktober 2010 im gesamten LIFE-Projekt­gebiet durchgeführt.

 

2. Ausschreibung der Weiterbildung "Die Obstler - Kulturlandschaftsführer Streuobstwiesen

Albvorland und Mittleres Remstal"

Werden Sie Fit für die Natur und Botschafter Ihrer Heimat!

Im Januar 2010 war es soweit: die kostenlose Modellausbildung "Die Obstler - Kulturland­schaftsführer Streuobstwiesen Albvorland und Mittleres Remstal " der Stiftung Natur­schutzfonds Baden-Württemberg startete mit der Förderung durch LIFE+-Natur der Euro-päischen Union. Im Rahmen des EU-Life-Projekts "Vogelschutz des Mittleren Albvorlandes und Mittleren Remstales" und in Kooperation mit den Volkshochschulen Esslingen und Göppingen sowie Cosmopolitan Services sowie den Partner- und Unterstützerstädten- und -gemeinden im LIFE+-Projekt und des Regierungspräsidiums Stuttgart, Referat 56, können sich 50 Interessierte zu kompetenten Naturkennern der Region von Januar bis Oktober 2010 ausbilden lassen.

 

Dieses Training mit naturkundlicher Schwerpunktsetzung ist für vielerlei interessierte Menschen aus und für die LIFE-Region in den vier Landkreisen mit den 58 Städten und Gemeinden:

Landkreis Esslingen: Beuren, Bissingen an der Teck, Dettingen unter Teck, Erkenbrechtsweiler, Frickenhausen, Holzmaden, Kirchheim unter Teck, Kohlberg, Len­ningen, Neidlingen, Neuffen, Notzingen, Nürtingen, Oberboihingen, Ohmden, Owen, Weil­heim an der Teck, Wendlingen am Neckar, Wernau (Neckar);

Landkreis Göppingen: Aichel­berg, Albershausen, Bad Ditzenbach, Bad Überkingen, Bad Boll, Deggingen, Dürnau, Eislingen/Fils, Eschenbach, Gammelshausen, Geislingen an der Steige, Gingen an der Fils, Göppingen, Gruibingen, Hattenhofen, Hei­ningen, Kuchen, Mühlhausen im Täle, Schlat, Schlierbach, Süßen, Uhingen, Wiesen­steig, Zell unter Aichel­berg;

Landkreis Rems-Murr: Plüderhausen, Remshalden, Rudersberg, Schorndorf, Urbach, Winterbach;

Landkreis Reutlingen: Bad Urach, Dettingen an der Erms, Eningen unter Achalm, Graben­stetten, Hülben, Lichtenstein, Metzingen, Pfullingen, St. Johann gedacht.

 

Ein hochmotiviertes und qualifiziertes Referententeam steht bereit, damit Sie ihre Heimat noch besser kennen lernen und erfahren, wie man Gästen und Bürgern der Region mit "Sinn und Verstand" die Augen für die Besonderheiten und Schönheiten, die Funktion aber auch die Schutzwürdigkeit der Natur und Natura 2000 öffnen kann.

 

Naturkundliche Themen stehen im Mittelpunkt, der Zusammenhang zu Kultur, Brauchtum und Geschichte wird erklärt und die Bedeutung des Tourismus und Marketings berück­sichtigt. Kommunikation und Didaktik kommen nicht zu kurz, sie lernen informative und unterhaltsame Freizeit-Natur-Angebote zu entwickeln und eröffnen sich damit auch die Chance, ein Nebeneinkommen zu erwirtschaften.

 

Mehr Infos

Flyer (PDF)

Stundenplan

 

 

3. Die Weiterbildungsphase von Januar bis Oktober 2010

Curriculum und Stundenplan

Die modulare Weiterbildung setzt sich aus sechs Themenblöcken zusammen:

  1. Obstbau und Landwirtschaft – Produktion, Obstverarbeitung, Pflege …
  2. Naturkunde, Naturschutz, Natura 2000/ Ökologie der Streuobstwiese
  3. Regionalgeschichte, Volkskunde, Brauchtum, Kunst & Kultur
  4. Führungstechnik, Erlebnispädagogik & Didaktik, Biologische Vielfalt und BNE
  5. Tourismus und Marketing, Selbstmarketing
  6. Information, Prüfung, Recht & Versicherungsfragen

Ausbildungsorte waren zum Beispiel Schulungsräume der Gemeinden, die Streuobstmuseen, das Naturschutzzentrum Schopfloch, eine Mosterei und Brennerei und immer wieder der Naturraum und der Lebensraum Streuobstwiese selbst. Die Themengebiete, die den Stundenplan der angehenden "Obstler im Albvorland" füllten, waren breit gefächert. Von Natur, Kultur, Streuobstwiesenbewirtschaftung und Tradition über Geologie, Geschichte und Geschichten bis hin zu Spielen, Lernen, Kunst, regionales Essen und Trinken war eine Vielfalt an relevanten Themen vertreten. In 200 Unterrichtseinheiten im Rahmen von 47 Abend- bzw. Wochendterminen standen die Vermittlung erlebnisorientierter Informationen über Natur und Streuobstwiesen-(wirt)schaft im Vordergrund der Ausbildung. Sie sollte heimatverbundenen und enga¬gierten Bewohnern auch eine zusätzliche Einkommensquelle eröffnen. Wichtige Voraussetzung für Interessenten der Weiterbildung war aber die Liebe zur Landschaft und Natur sowie Freude am Umgang mit Menschen, damit sie mit Herz und Verstand – und vielleicht auch der nötigen Portion Humor - erfolgreiche „Botschafter ihrer Heimat“ werden konnten. Den Stundenplan und Infoflyer finden Sie auf der Internetseite.

 

Die Referenten, das Lehrgangshandbuch und die Prüfungen

Ein Referentenpool aus 38 Kennern, Wissenschaftlern, Experten, Life-Partnern und Praktikern aus dem LIFE-Gebiet haben sich der Weitergabe ihrer Kenntnisse und Fertigkeiten verschrieben. Zur Begleitung und als Nachschlagewerk wurde den Lehrgangsteilnehmern sowie den Referenten kostenlos ein Lehrgangshandbuch zur Verfügung gestellt. Es enthält sowohl die Allgemeinen Informationen, Kontaktadressen, die Beiträge der Referenten/-innen, deren Portraits, den aktuellen Stundenplan, die Prüfungsordnung sowie Hinweise zur Prüfungsführung. Am jeweiligen Ende von 35 Kapiteln finden sich Übungsfragen. Darin enthalten sind ebenfalls die 50 Prüfungsfragen der schriftlichen Prüfung. Bei der schriftlichen Prüfung waren drei Antworten aufgeführt, von denen pro Frage nur jeweils eine Antwort richtig. Die mündlich/praktische Prüfung umfasste eine 20 minütige individuell gestaltete Führung im Projektgebiet.

 

Die Weiterbildungsteilnehmer

Die Weiterbildung richtete sich an Personen, die Natur- und Umweltthemen, aber auch ihre Heimat und deren Entwicklung erlebnisorientiert und am Beispiel des europäischen Natur­erbes vermitteln möchten. In zwei parallel angeboten Kursen wurden die Plätze aufgrund der großen Nachfrage auf 26 aufgestockt. Am 13. Januar 2010 wurde für alle interessierten und potentiellen Kulturlandschaftsführer eine Informationsveranstaltung in Esslingen-Berkheim angeboten. Die Jury der Ausbildungsanbieter wählte noch am gleichen Abend aus den 93 schriftlichen Bewerbungen und der am Abend persönlichen Vorstellung die 52 Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer (TN) aus. Sie stammen in der Regel aus einer der 58 Projektgemeinden oder haben einen besonderen Bezug zu den Streuobstwiesen. Die Verteilung auf die Kreise stellt sich wie folgt dar: 14 TN Landkreis Esslingen, 17 TN Landkreis Göppingen, 14 TN Landkreis Reutlingen und 7 TN Rems-Murr-Kreis. Die Geschlechtsverteilung ist gleichmäßig verteilt (26 männlich und 26 weiblich), die Kursteilnehmer/-innen sind mehrheitlich jünger als 50 Jahre, 41 sind Mitglied in einem bzw. mehreren Vereinen bzw. Verbänden und fast 50 % haben ein Studium absolviert. Die Stellung im Beruf zeigt ein breites Spektrum vom Obstbauern, Hausfrau, Arbeiter, Beamter, freiberuflicher Akademiker, selbständig Gewerbetreibender und Rentner. Alle möglichen Berufssparten vom Arzt, Redakteur, Techniker, Lehrer, Gärtner, Erzieher, Biologe usw. sind vertreten.

 

Fotogalerie zur Weiterbildung

Obstler-Weiterbildung am 07.07.2010 mit Monika Baumhof-Pregitzer
Obstler-Weiterbildung am 07.07.2010 mit Monika Baumhof-PregitzerBildautor: Hagmann, Gabriele
Obstler-Weiterbildung am 07.07.2010 mit Monika Baumhof-Pregitzer
Obstler-Weiterbildung am 07.07.2010 mit Monika Baumhof-Pregitzer
Obstler-Weiterbildung am 07.07.2010 mit Monika Baumhof-Pregitzer
Obstler-Weiterbildung am 07.07.2010 mit Monika Baumhof-Pregitzer
Obstler-Weiterbildung am 07.07.2010 mit Monika Baumhof-Pregitzer
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4. Zwischenbilanz der Weiterbildung mit LandArt-Aktion am 17.07.2010

Der 35. Weiterbildungstag der zukünftigen Obstler mit der "LandArt-Aktion" am Calverbühl ist beeindruckend

 

17.07.2010: Die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg hat am Samstag 17. Juli eine Zwischenbilanz zur Weiterbildung „Die Obstler - Kulturlandschaftsführer Streu­obstwiesen“ gezogen. Mit großem persönlichem Engagement, Lernwillen und Wissens­hunger nehmen seit Januar diesen Jahres 52 Bürgerinnen und Bürger an der Weiter­bildung zum Kulturlandschaftsführer Streuobstwiesen Albvorland und Mittleres Remstal teil, die von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg konzipiert wurde und im Rahmen des LIFE+ -Projektes „Vogelschutz des Mittleren Albvorlandes und Mittleren Remstales" in Kooperation mit den Volkshochschulen Esslingen und Göppingen sowie Cosmopolitan Services durchgeführt wird.

 

Gegenstand des 35. Weiterbildungstages in Dettingen/Erms ist die gemeinsame LandArt-Aktion unter Anleitung des Referenten Volker Illi, einem Meisterschüler der Hochschule der Künste Berlin und seit 1988 Lehrbeauftragter der Musik- und Jugendkunstschule Nürtingen.

„Die natürliche Vielfalt der Streuobstwiesen regt zu kreativen Aktionen an. LandArt gestaltet in der Natur und mit ihr, sie greift lokale Situationen auf, unternimmt Eingriffe mit vorgefundenem oder fremdem Material. Eine Landschaft wird sozusagen als Grundierung für eigene Ideen verwendet", erklärt Volker Illi. So mähten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Weiterbildung ein Symbol eines Obstbaumes mit einem Durchmesser von 50 Metern auf der Wiese beim Calverbühl aus, legten das Baummotiv als Wegesystem mit Naturmaterialien von Stroh und Sägemehl aus und stellten sich selbst als 52 "Früchte " des Baumes umgeben von gelben und roten Tüchern dar. Damit wird der Naturraum und die sich darin befindlichen Objekte neu angeordnet und in einen künstlerischen Zusam­menhang gebracht. Die Landschaft wird dabei nicht nur als schöner Hintergrund, sondern in Symbiose mit den Materialien selbst zum Bestandteil der Kunst.

 

Fotogalerie zur LandArt-Aktion am 17.7.2010

LandArt-Aktion am 17.07.2010
LandArt-Aktion am 17.07.2010Bildautor: Baumhof-Pregitzer, Monika
LandArt-Aktion am 17.07.2010
LandArt-Aktion am 17.07.2010
LandArt-Aktion am 17.07.2010
LandArt-Aktion am 17.07.2010
LandArt-Aktion am 17.07.2010
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Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 14. April 2015 um 14:40 Uhr